18.12.2007
Gesetzlich verordnet: Sonne tanken!
Wärmegesetz in Baden-Württemberg fördert erneuerbare Energien.
Als erstes Bundesland überhaupt hat die Landesregierung Baden-Württembergs Mitte Juli einen Gesetzesentwurf auf den Weg gebracht, der die Nutzung erneuerbarer Energien bei Heizung und Warmwasserbereitung für Neubauten zur Pflicht macht. Ab 2008 sollen demnach 20 Prozent des Wärmebedarfs durch alternative Energien gedeckt werden. Der Gesetzesentwurf soll den Anteil erneuerbarer Energien weiter ankurbeln, denn laut Bundesumweltministerium werden derzeit nur 5,4 Prozent des Primärenergieverbrauchs bundesweit über erneuerbare Energien gedeckt. Für Altbauten gilt die Regelung erst nach einer zweijährigen Übergangsfrist, wenn eine Modernisierung der Heizungsanlage nötig wird.
Zur Warmwassererwärmung eignen sich vor allem solarthermische Anlagen, die Sonnenlicht in Wärme umwandeln. Da fast 90 Prozent des häuslichen Energiebedarfs auf die Heizungs- und Warmwasserbereitung entfallen, stellt die Solarthermie eine umweltfreundliche und vor allem rentable Alternative zu Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas dar. Je nach Jahreszeit deckt eine solarthermische Anlage 60 bis 100 Prozent des kompletten Warmwasserbedarfs eines Haushalts.
Staatliche Förderungen und günstige Kredite steigern die Attraktivität der alternativen Energien. So kann für Solarwärmeanlagen eine Förderung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden. Jeder Quadratmeter Kollektorfläche, der zur Brauchwassererwärmung dient, wird derzeit mit 40 Euro vom Staat gefördert. Heizungsunterstützende Anlagen werden sogar mit 70 Euro pro Quadratmeter bezuschusst. Aufgrund der positiven Branchenentwicklungen ist eine Kürzung der Förderungen allerdings absehbar. Bis 2009 wird es eine überarbeitete Fassung der Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) geben, das die Höhe der Förderungen bestimmt. Daher lohnt es sich auch für Besitzer eines Altbaus, noch vor der Überarbeitung des EEG in alternative Energien zu investieren.
Eine maßgeschneiderte Anlage sorgt dafür, dass alle energetischen und baulichen Vorraussetzungen optimal ausgeschöpft werden können. Oftmals bietet sich dazu eine Kombination verschiedener Systeme wie Biomasse, Solarstrom oder Solarthermie an. Eine individuelle Beratung ist daher unerlässlich.
